Mediation
Zum Verständnis der Mediation
Mediation entwickelt sich zunehmend zu einem Konfliktlösungsmodell für nahezu alle Lebensbereiche. Da die Beratungsstelle in Fragen der Partnerschaft, Trennung odernScheidung des Instituts sich der Aufgabe verpflichtet hat, Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern Hilfen im Rahmen des Kinder- und Jugendhilfegesetzes anzubieten, konzentriert sich dieses Angebot demzufolge auf Familienmediation, in die auch Kinder und Jugendliche einbezogen werden. Unter Mediation ist ein Verfahren außergerichtlicher Konfliktbearbeitung zu verstehen. Freiwillige Teilnahme ist eine grundlegende Voraussetzung. Der Mediator ist als Vermittler neutral bzw. allparteilich. Die Streitenden streben einen Ausgleich ihrer Interessen an. Sie bestimmen auch, über welche Themen gesprochen wird und welche Anliegen für die Zukunft so geregelt werden sollen, dass beide Seiten sie akzeptieren können. Die Meditation stellt einen sicheren Rahmen für die Beteiligten zur Verfügung, in dem sie selbst den Interessenausgleich erarbeiten können. Sie endet in der Regel mit einer für die Beteiligten verbindlichen Vereinbarung. Mediation ist in die Zukunft gerichtet und ermöglicht den Streitenden über den aktuellen Konflikt hinaus die Entwicklung einer neuen Konfliktkultur. Rechtliche Auseinandersetzungen ruhen während der Mediation. In der Mediation geht es nicht um die Aufarbeitung der die Partnerschaft betreffenden Gefühle, wenngleich sie während der Mediation Beachtung finden.
Die Mediation richtet sich an:
1. Ehepartner und nichteheliche Lebensgemeinschaften mit Kindern, die bei grundlegenden Veränderungen in ihrer Familie nach neuen Regeln für das Zusammenleben suchen, z.B.
- zu erzieherischen Themen und elterlichen Aufgaben
- zur Abstimmung von Kinderbetreuung, Familienzeiten, beruflichen Tätigkeiten
- zu Fragestellungen von Jugendlichen im Rahmen ihrer beginnenden Ablösung
2. Alleinerziehende, bei der Koordination von Familie und Beruf
3. Familien, in denen sich die Partner mit Trennung oder Scheidung auseinandersetzen und die nach Lösungen suchen, die für alle Beteiligten von Vorteil sein sollen; sie werden unterstützt
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- bei der Entwicklung einer neuen Alltagsorganisation
- in der Bereitschaft den Kindern und Jugendlichen Gelegenheit zu geben, ihre eigenen Themen und Ideen in den Prozess einzubringen
- bei der Schaffung neuer Regeln zur finanziellen Situation
4. Familien nach einer Trennung oder Scheidung
5. Zweitfamilien, bei der Entwicklung nach einer neuen Familiengeschichte und der Suche nach gemeinsamen Regeln
6. Adoptivfamilien
7. Pflegefamilien, bei der Gestaltung der doppelten Elternschaft
8. Inseminationsfamilien, die Unterstützung finden bei der Gestaltung der doppelten Vaterschaft und dem Anliegen, der Andersartigkeit Raum zu geben